Nach der Premiere im Vorjahr mit einem Boot in der Kategorie Wanderrudern hatten wir den Freunden vom Waginger Ruderverein versprochen, heuer wiederzukommen. Wenn möglich, mit mehr Booten und Teilnehmer:innen. Gesagt, getan! Am 28. Oktober haben sich acht Ruder:innen, zwei Steuerleute und zwei Betreuerinnen nach Waging aufgemacht, um bei der traditionellen Breitensportregatta um den Ruperti-Pokal zu kämpfen. Gestartet sind wir mit zwei Doppelvierern mit Steuermann über die 18 Kilometer für Gig-Vierer: unserer extra umgebauten „Christiana“, die uns sonst als Doppelfünfer zuverlässig auf alle Wanderfahrten begleitet und unser beliebtestes Boot für Breitensportausfahrten ist, sowie unserem „alten Herrn“ Max Franz, der bei Weitem nicht so oft aufs Wasser kommt. Mit nagelneuen Dollen und frisch geölten Rollsitzen hat er auf dem Waginger und dem Tachinger See aber auch eine mehr als gute Figur gemacht.
Bei herrlichem Spätherbstwetter, nur kurzzeitig etwas stärker auffrischendem Wind und vor tollem Alpenpanorama sind die 18 Kilometer auf dem perfekt markierten Rundkurs dann beinahe wie im Flug vergangen. Am Ende ist „Christiana“als Dritte und „Max Franz“ mit seiner krankheitsbedingt nicht optimal aufeinander abgestimmten Mannschaft als Fünfter durchs Ziel gefahren. Angesichts dessen sowie der starken Konkurrenz aus Oberösterreich und Bayern sowie sogar aus dem fernen Berlin und Dresden eine respektable Leistung. Nach diesem Erfolg war klar: Wir gehen mit beiden Booten beim Zusatzrennen über drei Kilometer aufs Wasser. Diesmal in leicht veränderter Besetzung: „Christiana“ als reines Damenboot, „Max Franz“ wieder als mixed. Bei inzwischen milden Temperaturen haben wir alles gegeben und sind dabei ordentlich ins Schwitzen gekommen. Am Ende war es ein Déjà-vu: „Christiana“ wieder auf Platz drei, „Max Franz“ Fünfter.
Nach einer mehr als wohl verdienten Stärkung mit bayerischen Spezialitäten, selbst gebackenen Torten und heimischem Bier kam dann der spannende Moment der Siegerehrung. Nach Sichtung der ersten Zwischenergebnisse war zwar relativ eindeutig, dass der Ruperti-Pokal diesmal nach Oberösterreich gehen würde. Ob er aber für ein Jahr lang sein Zuhause am Attersee oder doch an der Donau finden würde, blieb bis zuletzt extrem spannend. Als unsere Freunde vom Ruderverein Seewalchen als Zweite aufgerufen wurden, war dann klar: Wir haben es geschafft! Der Ruperti-Pokal geht nach vielen Jahren erstmals an unseren Verein. Gerade einmal zweieinhalb Punkte Vorsprung haben am Ende den Ausschlag gegeben!
Der in Form eines stilisierten Rollsitzes gestaltete Pokal hat bereits einen Ehrenplatz in unserem Clubraum bekommen. Wir und unsere Gäste werden ihn jetzt ein Jahr lang bewundern können. Ein Jahr, in dem wir an Technik und Taktik arbeiten, zumindest noch ein Boot für die nächste Langstreckenregatta in Waging fit machen und weitere Ruder:innen zur Teilnahme beim Ruperti-Pokal 2024 motivieren wollen. Denn eines ist klar: Wir kommen wieder! Müssen wir auch, weil wir den Pokal wieder zurückbringen müssen. Natürlich mit dem Ziel, ihn gleich wieder nach Linz mitzunehmen.
Vielen Dank an den Waginger Ruderverein für die perfekte Organisation der Regatta und die tolle Verpflegung. Vielen Dank an alle motivierten DONAU Linz-Mitglieder, die dabei waren und alles gegeben haben, um den Ruperti-Pokal heuer nach Linz zu holen. Vielen Dank an die Ruderfreunde von nah und fern für die netten Begegnungen und an unseren Begleitfahrer Klaus, der uns und unsere Boote sicher nach Waging und wieder zurück nach Linz gebracht hat. Und vielen Dank an unsere Obfrau Daniela Allmeier und Schriftführerin Marie Birner für die Organisation unserer Teilnahme, die Betreuung vor Ort und die zugkräftige Unterstützung im Damenboot.
Daniel Kortschak