Pfingst-Wanderfahrt Passau
Pfingst-Wanderfahrt Passau

Pfingst-Wanderfahrt Passau

Sieben Teilnehmer der Mosel-Wanderfahrt  (Ingrid Klug, Claudia Jagersberger, Sandra Sollberger, Marie Birner, Christian Gusenbauer, Manfred Meindl und Daniel Kortschak) hatten noch überschüssige Energien und sind gleich am darauffolgenden Pfingstwochenende zur nächsten großen Ausfahrt gestartet. Neu mit an Bord war diesmal Philipp. Passau lautete unser neues Ziel. 

Erster Tag: Linz – Wesenufer

Los ging’s um 6.30 Uhr am Bootshaus in Linz. Bei bewölktem, angenehm frischem Wetter und spiegelglattem Wasser war bald Ottensheim erreicht. Das Überheben unseres geliebten Fünfers „Christiana“ war dort schnell erledigt, noch leichter ging’s mit dem sportlichen Dreier „Joe“. Etwas mühsamer war es dann wie immer an der recht steilen und sehr glitschigen Überhebstelle am Kraftwerk Aschach. Aber schon kurz darauf folgte dann die verdiente Pause in Untermühl. Gestärkt mit Eiskaffee und erfrischenden Getränken ging’s dann weiter durch die malerischen Donauschlingen. Nach einem kurzen Badestopp war am frühen Abend unser erstes Etappenziel Wesenufer erreicht. Im Gasthof zum Schiffmeister wurden wir von den Wirtsleuten freundlich empfangen, vorzüglich bekocht und bestens unterhalten. 

Zweiter Tag: Wesenufer – Passau – Kramesau

Auch die Bitte um ein Frühstück am Sonntag schon um 6.30 Uhr wurde uns gerne erfüllt. So konnten wir schon kurz nach 7.00 Uhr unsere beiden Boote wassern und zur zweiten Etappe Richtung Passau aufbrechen. Eine gute Entscheidung, denn der Wetterbericht sagte tagsüber Hitze und später dann heftige Gewitter voraus. Und er sollte Recht behalten: Schon nach wenigen Kilometern beim Kraftwerk Jochenstein machte uns die drückende Schwüle ordentlich zu schaffen. Nach dem Überheben der Boote waren wir schweißgebadet. Und das Härteste stand uns erst noch bevor: Gleich nach dem Kraftwerk sorgten starker Schiffsverkehr und heftiger Wind für ausgesprochen unangenehme Wellen. Diese widrigen Bedingungen sollten uns dann bis kurz vor Passau begleiten. Da war ein kurzer Stopp auf einer Schotterbank zur Abkühlung im Schatten und im Wasser dringend notwendig und dabei fiel auch die schwere Entscheidung, in Passau nicht auszusteigen: Wind und Wellen hatten uns zu viel Zeit gekostet und der Wetterbericht versprach für den Abend nichts Gutes. Aufgeben war aber so kurz vor dem Ziel keine Option: Wir wollten unser Ziel unbedingt erreichen. Es ist uns mit vereinten Kräften gelungen! 

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Inn und einigen Erinnerungsfotos ging’s dann aber schnell wieder zurück stromab. Bei der „Donauperle“ in Esternberg war es dann allerhöchste Zeit für eine kurze Pause: Unsere Getränkevorräte waren aufgebraucht, und einmal zwischendurch aus den Booten aussteigen tat uns und bestimmten Körperteilen auch sehr gut. Die Kellnerin kam dann aus dem Staunen kaum heraus, wie viele Liter acht durstige Ruderer in sehr kurzer Zeit trinken können. Dem Umsatz hat’s bestimmt nicht geschadet. Einigermaßen regeneriert ging’s dann weiter stromab und diesmal durften wird dank der Überredungskünste von unserem Schleusenexperten Manfred Meindl in Jochenstein schleusen. Auch ein Erlebnis, gemeinsam mit einem großen Frachtschiff in der Schleuse zu stehen. Und ein ungewohnter Anblick für die zahlreichen Schaulustigen auf der Kraftwerksbrücke. Aber weit nicht so abenteuerlich wie das Passieren der engen Sportbootschleusen an der Mosel.

Die Schleusung hat uns auf alle Fälle viel Zeit und Kraft gespart, und so waren wir fast pünktlich zum vereinbarten Abendessen im Gasthof Luger in der Kramesau. Mit Suppe, Donaufisch und einigen weiteren Erfrischungsgetränken konnten wir unsere aufgebrauchten Energiereserven wieder auffüllen. Doch aus den letzten fünf Ruder-Kilometern des Tages zurück nach Wesenufer wurde dann nichts: Eine innerhalb kürzerster Zeit aufgezogene Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturm machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir konnten gerade noch einige Ausrüstungsgegenstände aus den Booten retten, bevor wir „Christiana“ und „Joe“ ihrem Schicksal auf einer Schotterbank überlassen mussten. Die freundlichen Wirtsleute vom Luger und ihr Nachbar haben uns dann mit Autos zurück nach Wesenufer gebracht, wo der Abend beim Schiffmeister gemütlich ausklang.

Dritter Tag: Kramesau – Linz

Am Pfingstmontag hieß es etwas länger ausschlafen. Das tat uns gut nach den Strapazen des Vortags, und der eine oder andere besonders durstige Ruderer hatte die längere Ruhezeit besonders nötig. Trotzdem waren um kurz nach 8.00 Uhr wieder alle fit, und wir konnten die Rückreise zu unseren Booten antreten. Der Seniorchef vom Gasthof Luger war so nett uns mit seinem Auto abzuholen. Ob unsere Boote noch da sind? Und in welchem Zustand? Diese Frage hatte uns schon seit dem Frühstück beschäftigt. In der Kramesau dann die Erleichterung: „Christiana“ und „Joe“ waren noch dort, wo wir sie am Vorabend zurückgelassen hatten, allerdings randvoll mit Wasser. Wir hatten es befürchtet und die „Schiffmeister“-Wirtin um ihre Vorräte an Joghurtbechern und Salatkübeln erleichtert, die sich dann tatsächlich als sehr brauchbare Schöpfgefäße herausstellen sollten. Die Boote trockengelegt ging’s dann flott stromab Richtung Linz. Der über Nacht stark gestiegene Wasserstand ließ uns ordentlich vorankommen, und schon kurz nach 11.00 Uhr konnten wir im Gasthof Ernst zu einem frühen und sehr schmackhaften Mittagessen einkehren. Ruderer werden hier immer besonders gern gesehen und vom Seniorchef persönlich willkommen geheißen. 

Mit neuen Kräften ging’s dann flott weiter Richtung Aschach, die letzten paar Hundert Meter mit voller Kraft voraus, denn um 13.30 Uhr war eine Sportbootschleusung geplant. Und wir Ruderer durften mit, mussten allerdings versprechen pünktlich zu sein. Es hat geklappt: Um Punkt 13.30 Uhr war das zweite Boot in der Schleuse. Die weiteren Kilometer Richtung Ottensheim waren dann zwischendurch wieder eine mentale und physische Herausforderung, denn die Nachmittagssonne brannte uns gnadenlos ins Gesicht. Da war an der Überhebstelle in Ottensheim dann eine kurze Rast im Schatten angesagt, bevor es die letzten Kilometer zuerst über die ruhige Regattastrecke und dann die reißende Donau zurück zum Bootshaus in Linz-Urfahr ging. Die vielen Schiffe und ihre teilweise abenteuerlichen Wendemanöver mitten in der Donau haben uns genauso wenig aus der Ruhe gebracht wie die dadurch verursachten hohen Wellen: Nach der kräfteraubenden Etappe Jochenstein – Passau vom Vortag konnte uns nichts mehr erschüttern. Linz begrüßte uns dann mit strahlendem Sommerwetter. Perfekt für einen gemütlichen Ausklang in unserer Gartenlaube.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, die gemeinsam um das Erreichen des Ziels Passau gekämpft haben. Ein tolles Gemeinschaftserlebnis mehr! Und acht Mal 185 Kilometer mehr in unserem Logbuch! Ein besonderer Dank gebührt Sandra Sollberger und Manfred Meindl, die diese Wanderfahrt nicht nur perfekt organisiert, sondern uns auch souverän durch Wind und Wellen gesteuert haben. Wir freuen uns auf das nächste gemeinsame Abenteuer. Auf der Donau. Oder vielleicht auf der Moldau oder dem Main. Die Rudersaison ist noch lang!

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