Wanderfahrt Wien & DaVieBra
Wanderfahrt Wien & DaVieBra

Wanderfahrt Wien & DaVieBra

Ein Ruderevent von Wien nach Bratislava, war zu verlockend für die Donau Linz Wanderruderer, um sich das entgehen zu lassen. Schnell war klar, dass man das mit einer Wanderfahrt nach Wien verbinden möchte. 4 Tage, Mittwoch bis Samstag wurde gerudert.

Einige Tage vorher deutete der Wetterbericht auf wechselhaftes Wetter hin: Tägliche Regenschauer und hohe Temperaturen waren zu erwarten. Doch der erfahrene Wanderruderer weiß: Wetterprognosen können sich ständig ändern. Und tatsächlich, je näher der Abreisetermin am Mittwoch rückte, desto positiver wurde die Vorhersage. Aufgrund plötzlicher Regenschauer verschob sich die geplante Abfahrt von 6 Uhr morgens auf 7 Uhr. Danach herrschte jedoch strahlender Sonnenschein, ruhiges Wasser und eine ausgelassene Stimmung bei der Abfahrt. Das zuvor gesetzte Ziel, minimalistisch zu packen, wurde hervorragend umgesetzt. Schuhe blieben zu Hause und nur Sportkleidung war erlaubt. 😉 Somit waren, entgegen aller Befürchtungen, die beiden Boote (Christina 5x & Friedl 6x) nicht bis zum Rand beladen.

Beide Teams fanden schnell ihren Rhythmus. Das Boot Christiana setzte auf ein schnelleres Tempo mit mehr Pausen, während Friedl beständig und ruhiger fuhr. So erreichten sie gemeinsam die erste Überhebstelle in Abwinden und setzten ihren Weg in Richtung Strudengau fort.

In Wallsee war eine Badepause und das Mittagessen geplant. Doch das Team Christiana – bestehend aus Philipp (Steuermann), Matthias (Co-Steuermann), Thomas und Sandra (Maschinenraum) und Marie (Schlag) – hatte mit ihrem leichteren Boot einen größeren Tiefgang. Daher mussten sie das Boot nach der Überhebstelle in Wallsee aus dem Schlamm befreien. Dies sorgte für Heiterkeit und spöttische Bemerkungen von der Friedl-Mannschaft rund um Manfred (Steuermann), Daniel, Eva, Manuela, Bernhard (Maschinenraum) und Claudia (Schlag).

Im Strudengau brach die Sonne durch die Wolken und kündigte die Hitze der kommenden Tage an. Nach einer Weile war eine Abkühlung im Donauwasser notwendig, zum Vergnügen der Radfahrer am Donauradweg.

Man entschied sich, die “interessante” Überhebstelle in Ybbs diesmal zu umgehen. Während Manfred mit dem Boot Friedl geschickt anlegte, sah das Team Christiana dies als Gelegenheit, die Zusammenarbeit der Boote und die Funktionalität des Hakens auszuprobieren. Durch die Strömung beeinflusst, geriet ihr Bootshaken in eine missliche Lage. Doch das Team Friedl griff flink ein, sicherte den Haken mit einem gezielten Ruderschlag und entdeckte dabei, dass er tatsächlich schwimmt.

Der erste Abend endete gemütlich im “Maximahl das Wirtshaus”, und übernachtet wurde im Gasthof Mang in Ybbs.

Die folgende Etappe führte uns direkt in eines der Highlights der Wanderfahrt: die malerische Wachau, mit dem Ziel, den Ruderverein Stein zu erreichen. So sonnig und warm, wie der vorherige Abend endete, begann auch dieser Tag. Trotz der Hitze bewältigten wir zügig die ersten Kilometer bis zur Überhebstelle Melk und entschieden, auch hier zu schleusen. Jeder Schatten wurde dankend angenommen und so kamen die Bootshaken erneut zum Einsatz, um uns in der kühlen Schattenseite zu halten.

Die Friedl-Crew legte eine kleine Pause ein, während die Christiana-Mannschaft zur Ruine Aggstein vorausfuhr, auf der Suche nach einer geeigneten Badestelle. Die berüchtigte Stelle ‘Kuh und Kalb’ passierten wir ohne Probleme und gönnten uns eine kurze Fotopause. Bald erreichten wir Aggstein und fanden, trotz des steinigen Ufers, einen idealen Badeplatz mit einem nahegelegenen Kiosk direkt unterhalb der Ruine. Nach einigen Badespaß-Momenten und einer stärkenden Jause setzten wir unsere Reise durch die Wachau fort.

Die Wachau, anfänglich ruhig, mit nur wenigen Schiffen, stellte sich bald als Herausforderung dar. Doch unsere Steuermannschaften manövrierten souverän zwischen Bojen, Buhnen und Schiffen hindurch. Hut ab!

In Weißenkirchen kehrten wir beim Heurigen Mang ein, welcher keine Verbindung zum Quartier vom Vortag (Gasthof Mang in Ybbs) hatte. Trotz der Hitze zog es uns eher zum Traubensaft als zum Wein, und wir entspannten noch ein wenig am Flussufer. Unsere Boote wurden neugierig von den kleinen Baumeistern am Strand inspiziert. Beim erneuten zu Wasser lassen mussten wir geschickt um Sandburgen und gegrabene Pools navigieren.

In Stein wurden wir herzlich von einem jungen Ruderer empfangen, der uns Unterstellmöglichkeiten bot – ein echter Luxus für unsere Boote. Das Stadtleben in Krems war pulsierend. Das Wachauer Volksfest, nach drei Jahren Pause, startete mit kostenlosem Eintritt. Unser Gastgeber brachte stolz seine Wochenkarte ins Spiel und die Vorfreude auf das Fest war spürbar. Nach einem gemütlichen Abendessen ließen wir den Abend bei einem Glas Wein ausklingen, mit Blick über das nächtliche Stein.

Am Freitag begrüßte uns die Sonne bereits bei unserer Abfahrt in Krems mit ihrer vollen Pracht. Ein köstliches Frühstück, bei dem selbst das Spiegelei zu schmunzeln schien, hatte uns gut vorbereitet. Beim Abschied am Steg des Rudervereins beobachteten uns zwei athletisch aussehende Ruderer mit Rennbooten und lächelten amüsiert, als wir uns absetzten. Unsere robusten Boote mögen nicht die filigrane Eleganz ihrer Rennkollegen haben, aber sie sind stabil und zuverlässig.

In Altenwörth schlossen wir uns der Schleuse an, dankbar für die Aussicht auf den Strand von Zwentendorf. Das Anlegen und Springen ins kühle Nass wurde rasch zu einer vertrauten Routine. Der lokale Metzger in Zwentendorf wies uns nicht nur auf einen Wasserspender hin, sondern bot uns auch kühle Erfrischungen an, obwohl wir offensichtlich auffielen – erschöpft und in der Sommersonne leicht angebraten.

Die Erfahrung lehrte uns, dass der nächste Abschnitt herausfordernd werden würde. Bei sengender Hitze und durch eine eintönige Landschaft zu rudern, erfordert physische und mentale Ausdauer. Deshalb nutzten wir jede Möglichkeit, wie das kleine Ufer in Langenlebarn, um uns abzukühlen. Im Altarm von Greifenstein navigierten wir vorsichtig durch die Menge der Badegäste. Unsere Boote zogen viele Blicke auf sich, besonders von neugierigen Kindern. Aber nach dieser kleinen Herausforderung belohnten uns ein erfrischendes Eis oder ein kühles Bier.

Weiter ging es in Richtung Wien, vorbei am Ruderverein Nibelungen, dem Verein, der die Inspiration für unsere Wanderfahrt lieferte. In Wien legten wir die Boote beim Ruderverein Donauhort an und stießen bei Käpt’n Otto auf die erfolgreichen Tage an. In der Hauptstadt gingen dann die Wege der Mitreisenden auseinander, verteilt über die pulsierende Metropole.

Am Samstag war der große Tag gekommen: Die Daviebra stand auf dem Programm. Schon um 8 Uhr morgens wagten sich die ersten Boote in die kleine Schleuse des Donaukanals, bevor es um 9 Uhr für uns an der Reihe war. Vor dem Schleusentor sammelten sich alle Teilnehmer. Viele bekannte Gesichter aus der österreichischen Rudergemeinschaft winkten uns von anderen Booten zu.

Innerhalb der Schleuse herrschte eine ausgelassene Stimmung – Gelächter, Scherze und die spürbare Vorfreude auf den bevorstehenden Ausflug durch den Donaukanal prägten den Moment. Mit beeindruckender Geschwindigkeit gleiteten wir durch die Wasserschneise, wobei der atemberaubende Blick auf Wien die schmerzenden Muskeln und Glieder in den Hintergrund rücken ließ.

Nach dem Kanal legten alle Teilnehmer auf einer Schotterbank eine wohlverdiente Pause ein. Dabei wurden verschiedene Snacks geteilt und genossen. Als die Christiana Mannschaft etwas später von der Sandbank startete, fanden sie sich mitten im lebhaften Wettkampf um die Badeenten wieder. Unter Sandras Anfeuerungsrufen stieg die Spannung, und es wurde mit großem Eifer um jede Ente gekämpft.

Das Mittagsziel, Orth an der Donau, war bald erreicht. Dort warnten uns die ortskundigen Wiener Ruderer vor der “Autobahn” nach Bratislava. Mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit und einem weiteren Badestopp steuerten wir die Grenze an. Der Abschnitt bot zahlreiche Herausforderungen: Kreuzfahrtschiffe, der Twin-City Liner, Buhnen, Bojen und die starke Strömung verlangten uns alles ab. Mehr als einmal wurden wir von Wellen überrascht, die aus scheinbar allen Richtungen kamen.

Das Anlegen in Bratislava stellte bei solch einer Strömung eine weitere Challenge dar. Ziel war ein relativ kurzer Steg, der dank der Unterstützung aller Vereine jedoch sicher erreicht wurde. Als wir endlich in Bratislava ankamen, spürten wir nicht nur Stolz, sondern auch die tiefe Zufriedenheit eines erfüllten Tages. Mit einem strahlenden Lächeln feierten wir unseren Erfolg – es war ein wahrhaftiges Volksfest für uns!

Ein großes Dankeschön geht an Sandra, Thomas und Bernhard für die hervorragende Planung der Wanderfahrt. Die Organisation der Quartiere, die Koordination der Schleusen, der Bootstransport und viele andere Details verliefen nahtlos und professionell. Ebenso möchten wir dem Ruderverein Nibelungen und speziell Stefan Rozporka für die Ausrichtung der Daviebra herzlich danken. Es war ein unvergessliches Erlebnis, und die ein oder andere Badeente, die nun im Donau Linz Bootshaus versteckt ist, wird uns stets an diese besondere Zeit erinnern.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner