Grado – Chioggia
Grado – Chioggia

Grado – Chioggia

Was sind denn bitte „Dalben–Prosecco-Drifts“?

Die Routine des Alltags motiviert manche Menschen Grenzen auszuloten und beinahe unvorstellbare Dinge zu wagen. Manche springen dann mit einem Fallschirm aus der Stratosphäre und bezahlen dieses Wagnis mit dem Verlust ihrer menschlichen Intelligenz. Andere versuchen mit waghalsigen Wodka-Drifts auf Ibiza sogar die Grenzen der menschlichen Intelligenz zu überwinden und bezahlen dieses Wagnis mit dem Ende ihrer sportlichen Karriere als entsprechender Minister.

In unserer kleinen Geschichte haben sich vier Menschen einer rudersportlichen Herausforderung gestellt und wollten damit in neue Grenzbereiche vordringen. Nämlich, ob es mit einem Ruderboot möglich ist, einen Dalben-Slalom-Parcours mit waghalsigen Prosecco-Drifts zu meistern.
Für Rennruderer, die – ohne Beeinträchtigung von Alkohol – lediglich 2000-Meter-Bahnen auf einer Geraden abrudern, ist das kaum vorstellbar. Für einen geübten Wanderruderer auf der Donau, der – nach einigen Bierchen beim Dürnberger – seine Slalomlinien durch vereinzelte, aber plötzlich auftauchende Bojen zieht, wird das schon eher vorstellbar.

Aber diese Ruder-Crew wollte die Grenzlinie neu definieren. Noch enger gesetzte Hindernisse in Form von Dalben (Dalben sind Pfähle zur Begrenzung von Seestraßen) und dies sogar unter dem Einfluss noch stärkerer Rauschmittel in Form von Prosecco (Prosecco ist ein italienischer Schaumwein, der sogar dazu verleitet Begrenzungen – welcher Art auch immer – ständig überwinden zu wollen).

Die beherrschbaren Grenzen dieses beinahe unlösbaren Spannungsfeldes wurden in einem mehrtätigen Feldversuch an der italienischen Adria ausgelotet. Und wer nun denkt, dass dies die einzige Herausforderung war, der irrt gewaltig. Denn so ganz nebenbei war es eine weitere, erschwerende Bedingung, dass ein weißes, gebügeltes Hemd, eine dunkle Hose, als auch das „kleine Schwarze“ im Bootssack mitgeführt werden mussten.

Der neugierig gewordenen Ruderfreundin und dem interessierten Ruderfreund wollen wir nicht vorenthalten, wie sich der Ablauf dieser Expedition gestaltet hat. Wir weisen aber darauf hin, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen darauf verzichten, über Vorkommnisse zu berichten, die sich im gerade noch schaffbaren Grenzbereich einzelner Ruder-Recken, abgespielt haben.

Neugierig geworden? Dann kann nur zu einem Selbstversuch geraten werden!

Die besonderen Herausforderungen

Wichtig ist es einen Platz zu organisieren, an dem der Bootsanhänger stehen bleiben kann. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Ruderverein in Grado „Societa Canottieri Ausonia“ (hier hatten wir nicht nur einen tollen, abgesperrten Platz für den Anhänger, sondern auch eine perfekte Einstiegsstelle).

Das Ein- und Aussteigen war mehrmals eine Herausforderung, da natürlich nicht überall Ausstiegsplattformen vorhanden waren. Aber mit ausreichend Ruhe und Geschick haben wir es immer geschafft, ohne nass zu werden :-).

Manche Kanäle führen eventuell wenig Wasser, sodass die Ruder schon mal mit Schlamm in Berührung geraten. Es kann natürlich auch mal vorkommen, dass ein Fisch vor lauter Schreck ins Boot hüpft – da hilft nur beherzt zupacken und zurück ins Wasser werfen – außer man hat Hunger. Übrigens nicht vergessen auf Proviant (zumindest Wasser und Müsliriegel) – auch wenn man in Italien ist, kann es Strecken geben, wo kein Cafe oder Restaurant in der Nähe ist.

Sehr praktisch waren auch unsere Knirpse, die wir bei einem kurzen, aber heftigen Regenguss mitten in der Lagune auspacken mussten.

Das Navigieren bei den vielen Verzweigungen in den Kanälen und entlang der Dalbenstraße ist eine besondere Herausforderung. Eine Navigationshilfe ist unumgänglich sofern man sich unnötige Zusatzkilometer sparen möchte.

Kritische Stellen gab es zwei:
Die Überfahrt im Bereich Venedig und entlang des Lidos. Hier wimmelte es nur so von Booten verschiedenster Art, dementsprechend unruhig war das Wasser. Zum Glück hatten wir zumindest wegen des Wetters keine unruhige See.
Ebenso wild ging es im Bereich der Einfahrt nach Chioggia zu. Trotzdem wurden wir insgesamt bei der ganzen Fahrt nur einmal von einer etwas zu hohen Welle überschwappt und nass.

Die beste Jahreszeit für diese Tour ist Frühjahr oder Herbst, vom Sommer ist abzuraten. Das Passieren der Portos beim Lido (Venedig, Chioggia, Mestre) ist bei schlechtem Wetter unmöglich.

Sehr zu empfehlen war die eintägige Ruderpause in Venedig, die wir mit einem Besuch der Kunst-Biennale zu einem Erholungs- und Kultur-Highlight machten. Unser Boot durften wir beim Ruderverein am Lido „Rowing Club Diadora ASD“ liegen lassen – ein herzliches „Danke“ dafür. Und auch unser Endpunkt beim Paddelbootverein in Chioggia war perfekt zum Anlegen und Aussteigen.

Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Tour mit Sport, Kulinarik, wunderbarer Natur, Kultur und sehr viel Spaß!!

Mit dabei waren:

Thomas Klima, Margit Bencic, Alexandra Harich, Gerald Binder

Links Rudervereine:

Grado
Venedig Lido
Chioggia

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