Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt und dicker Hochnebel: Das ist nur etwas für wirklich hartgesottene Ruderer. Trotz dieser klimatischen Widrigkeiten und einiger krankheitsbedingter Ausfälle haben wir am letzten Tag des Jahres einen Doppelfünfer ohne Steuermann und einen Riemenachter aufs Wasser gebracht – letzteren dank der tatkräftigen Unterstützung von insgesamt sechs Ruder:innen des Ister LRV und des RC Wels. Kurz sah es beim Ablegen so aus, als würde die Sonne den Kampf gegen den zähen Nebel gewinnen und – wie mehrfach im Wetterbericht angekündigt – für einen strahlenden Silvestertag sorgen. Am Ende behielt aber doch der Nebel die Oberhand. Zusammen mit den reifbedeckten Bäumen und Sträuchern entlang der Donau ergab das echtes Winterfeeling. Immerhin war die Sicht deutlich besser als im Vorjahr, wo uns der dichte Bodennebel nach wenigen Kilometern zum Umkehren gezwungen hatte.
Dick eingepackt machten sich die DONAU LINZ-Ruder:innen und ihre Gäste auf den Weg nach Ottensheim. Auf der spiegelglatten Donau war das Ziel an der Regattastrecke schnell erreicht, nur das Niedrigwasser verlangte von den Steuerleuten volle Aufmerksamkeit – zwischendurch war der Grund des Stroms zum Greifen nahe. Nach eineinhalb Stunden auf dem eiskalten Wasser hatte sich auf vielen Skulls, Riemen und Auslegern und sogar auf der Bootshaut eine ordentliche Eisschicht gebildet. Das konnte aber weder den routinierten Stromruder:innen noch unseren Booten etwas anhaben: die robuste „Christiana“ (5x) und der altehrwürdige „Franz“ (8+) ließen uns nicht im Stich.
An der Regattastrecke sorgten wie immer die Freunde vom RV Wiking Linz für ein wärmendes Feuer sowie eine willkommene Stärkung in Form von heißer Gulaschsuppe und erfrischendem Bier. Die zahleichen Gäste, neben Ister, Wiking und DONAU LINZ war auch der WSV Ottensheim mit Booten vertreten, sowie zahlreiche weitere Ruderfreunde, die mit dem Auto oder zu Fuß gekommen waren, ließen zudem noch jede Menge Selbtgebackenes rundum gehen.
Nachbesprechung im Bootshaus
Derart mit frischer Energie versorgt und voll motiviert, ging es am frühen Nachmittag wieder zurück Richtung Linz. Unser Fünfer und der Achter lieferten sich dabei auf den letzten paar Hundert Metern sogar noch einen spannenden Sprint um den Sieg am Bootssteg, den die Besatzung des „Franz“ knapp für sich entscheiden konnte. Nachdem die Boote gereinigt sowie Ausleger, Skulls und Riemen vom Eis befreit waren, war noch Zeit für eine Nachbesprechung im Clubraum: Bei einigen Erfrischungen ließen wir das Ruderjahr 2024 Revue passieren und schmiedeten Pläne für die neue Saison.
Vielen Dank an alle, die bei dieser schon seit fünf Jahrzehnten abgehaltenen Silvesterausfahrt dabei waren und sich auch vom Nebel und den eisigen Temperaturen nicht abschrecken ließen. Und ein besonders großes Dankeschön an den Vorstand und alle Helfer des RV Wiking Linz für den freundlichen Empfang und die Bewirtung in Ottensheim. Prosit Neujahr! Auf ein erfolgreiches Ruderjahr 2025!